Deutschland: Exporte in Nicht-EU-Länder sanken im September um 4,7 Prozent

Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union verzeichneten im September 2024 im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang von 4,7 Prozent und erreichten einen Gesamtwert von 57,2 Millionen Euro. Dies geht aus den heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Trotz des Rückgangs bleibt die Bedeutung der internationalen Handelspartner für die deutsche Wirtschaft unverändert hoch.

USA weiterhin wichtigster Handelspartner

Auch im September 2024 blieben die Vereinigten Staaten der wichtigste Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU. Waren im Wert von 13,4 Milliarden Euro wurden in die USA exportiert, was einem leichten Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zum September des Vorjahres entspricht. Dieser positive Trend zeigt die weiterhin starke wirtschaftliche Verflechtung zwischen beiden Ländern, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Automobilindustrie und Chemie.

China und Großbritannien: Gemischte Ergebnisse

Im Gegensatz zu den USA entwickelten sich die deutschen Exporte nach China weniger positiv. Der Exportwert sank auf 6,9 Millionen Euro, was einem Rückgang von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Die schwächere Nachfrage in China wird vor allem auf die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen im Land sowie auf geopolitische Spannungen zurückgeführt.

Nach Großbritannien hingegen konnten die Exporte leicht um 0,3 Prozent auf 6,4 Millionen Euro zulegen. Dieser Zuwachs ist zwar moderat, zeigt jedoch, dass die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien nach dem Brexit stabil bleiben, wenn auch auf einem geringeren Niveau als vor dem Austritt des Landes aus der EU.

Überraschender Anstieg der Exporte nach Russland

Bemerkenswert ist der Anstieg der Exporte nach Russland. Trotz der geopolitischen Spannungen und der Sanktionen, die seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängt wurden, stiegen die deutschen Exporte nach Russland um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtwert der Exporte belief sich im September 2024 auf 0,6 Millionen Euro. Dieser Anstieg überrascht angesichts der bestehenden Einschränkungen im Handel mit Russland und könnte auf spezifische Nischenmärkte oder Sondergenehmigungen zurückzuführen sein.

Ausblick und Herausforderungen

Der deutliche Rückgang der Exporte in Länder außerhalb der EU im September 2024 ist ein Warnsignal für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, wie den Spannungen in Ostasien, den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den langfristigen Folgen der Corona-Pandemie, sehen sich deutsche Exporteure mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert.

Besonders die Abhängigkeit von den Märkten in den USA und China zeigt, wie wichtig stabile Handelsbeziehungen für die deutsche Wirtschaft sind. Während der Markt in den USA weiterhin ein verlässlicher Absatzmarkt bleibt, stellen die Entwicklungen in China und Russland die deutsche Exportwirtschaft vor neue Fragen und Risiken. Experten betonen, dass eine stärkere Diversifizierung der Exportmärkte notwendig sein könnte, um solche Schwankungen abzufedern und langfristig auf eine breitere Basis zu stellen