Sinkende Kaufkraft: Eine Studie zeigt, wie viel ärmer die Inflation Senioren in Deutschland macht.
Die Inflation macht alles teurer. Aber nicht alle leiden gleichermaßen unter den steigenden Preisen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt: Besonders betroffen von den starken Preisanstiegen im vergangenen Jahr sind die rund 17,6 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland.
Wichtigster Grund dafür: Sie müssen einen höheren Anteil ihrer Einkünfte für Energie aufwenden. „Rentnerhaushalte, die mit Öl heizen, mussten im vergangenen Jahr eine Inflationsrate von 9,2 Prozent schultern“, schreiben die IW-Forscher in ihrem Papier.
Teils geringere Ausgaben für Mobilität
Wer als Rentner dagegen nicht mit Öl, sondern mit Fernwärme heizte, war deutlich weniger stark von den hohen Energiepreisen betroffen. Hier fiel die Inflationsrate mit 6,9 Prozent niedriger aus als die Gesamtteuerung.
Ein weiterer Treiber der Inflation waren die Diesel- und Benzinpreise. Wenig überraschend und doch auffällig dabei: Rentner, die auf dem Land leben, dort deutlich stärker aufs Auto angewiesen sind, mussten deutlich mehr für Mobilität ausgeben. Ihre Inflationsrate lag laut der IW-Studie bei 8,9 Prozent.
Das IW hat für die Studie 10.600 Rentnerhaushalte untersucht, die eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen. Die Daten stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) aus dem Jahr 2018, die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Um Aussagen über aktuelle Belastungen treffen zu können, hat das IW die Konsumdaten der EVS mit monatlichen Preisdaten des Statistischen Bundesamts bis zum Dezember 2022 fortgeschrieben.