Deutschlands größter Photovoltaikpark von EnBW AG
Schafe grasen neben den Solarmodulen des größten deutschen Solarparks Weesow-Willmersdorf des Energieversorgers EnBW AG in Werneuchen, Deutschland, am 21. September 2023. REUTERS/Lisi Niesner/File Photo
Solarfarmen erzeugten in der vergangenen Woche für mehrere Stunden täglich über 60 % des deutschen Stroms, da strahlender Sonnenschein in Kombination mit neuer Solarstromkapazität den Übergang des Landes weg von fossilen Brennstoffen beschleunigte.
In der Woche bis zum 13. Mai produzierten Deutschlands Solarfarmen 17.531 Megawattstunden (MWh) Strom, laut Daten von LSEG, 40 % mehr als in der Vorwoche und fast 50 % mehr als der langjährige Durchschnitt für diese Woche.
Ein kürzlich anhaltendes klares und sonniges Wetter hat den Solarboom angeheizt, der typischerweise um 12-13 Uhr seinen Höhepunkt erreicht.
Solarstrom nimmt einen wachsenden Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland ein.
Am 13. Mai um 13 Uhr produzierten Solaranlagen in Deutschland 43,8 Gigawatt (GW) der insgesamt 72,4 GW in Deutschland erzeugten Elektrizität, laut electricitymaps.com.
Das bedeutet, dass Solarenergie in dieser Stunde fast zwei Drittel der gesamten Stromproduktion Deutschlands ausmachte und die Produktion aus allen anderen Quellen bei weitem übertraf, darunter 17 % aus Windparks und insgesamt 12 % aus Kohle- und Erdgaswerken.
ENERGIEWENDE
Der hohe Einsatz von lokal erzeugtem sauberem Strom markiert eine bedeutende Verbesserung im Zustand des deutschen Energiesektors, der stark von Russlands Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 betroffen war.
Deutschland bezog 2022 etwa 45 % seines Stroms aus fossilen Brennstoffen, sodass die daraus resultierenden Kürzungen der Erdgasflüsse Deutschlands größte Stromverbraucher im Jahr nach der Invasion erheblich trafen.
Die deutsche Stromproduktion nach Quelle seit 2021
Die Produktion von Chemikalien und Düngemitteln in Deutschland – energieintensive Sektoren – fiel Ende 2022 auf mehrjährige Tiefststände, da steigende Energiekosten und Erdgasengpässe die Unternehmen zur Drosselung der Produktion zwangen.
Die Produktion wichtiger Industrieprodukte in Deutschland
Doch da der lokale Anstieg der erneuerbaren Energien dazu beitrug, die Strompreise im Jahr 2023 wieder in Richtung langfristiger Durchschnittswerte zu lenken, ließen einige der Kostendrucke auf die deutsche Fertigungsindustrie nach, was zu einer teilweise Erholung der Industrieproduktion im Jahr 2024 führte.
Diese Erholung könnte durch einen anhaltenden Anstieg der deutschen Solarproduktion weiter unterstützt werden, insbesondere wenn zusätzliche Produktion aus anderen sauberen Energiequellen hinzukommt, die den regionalen Stromkosten weiter Druck machen könnte.
SAUBERER EINFLUSS
Diese Gesamtzahl steht im Vergleich zu 314g CO2/KWh für den Monat April und 425g CO2/KWh für das gesamte Jahr 2023.
Während die Kohlenstoffintensität des deutschen Stroms die rund 45g CO2/KWh des nuklearintensiven Systems Frankreichs bei weitem übersteigt, lag der Wert von 166g CO2/KWh um 13 Uhr am 13. Mai unter den 170g CO2/KWh, die zur gleichen Stunde in Großbritannien ausgestoßen wurden, das auf Jahresbasis eine deutlich geringere Kohlenstoffintensität als Deutschland hat.
Zukünftig wird eine höhere Solarproduktion dazu beitragen, die durchschnittliche Kohlenstoffintensität Deutschlands weiter zu senken, insbesondere während der jährlichen Spitzenproduktion von Solarenergie im Juni und Juli.
Die saisonale Solarstromerzeugung in Deutschland
Im Jahr 2023 erreichte die Gesamterzeugung aus deutschen Solaranlagen im Juni mit 9,41 Terawattstunden ihren Höhepunkt, laut Ember.
Diese Erzeugungsmenge war 60 % höher als das im April desselben Jahres produzierte Volumen, wie Daten von Ember zeigen.
Im Jahr 2024 betrug die deutsche Solarstromproduktion im April insgesamt 7 TWh, sodass bei einem zusätzlichen Anstieg um 60 % im Juni ein neuer Rekord von 11,2 TWh Erzeugung in diesem Jahr erreicht würde.
Darüber hinaus machte Solarenergie im Juni 2023 mit 27,3 % einen monatlichen Rekordanteil an der gesamten Stromerzeugung aus.